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Rot-Weiss in der Abwehr außer Rand und Band

Fatih Cift überlegte ein paar Sekunden, dann war er sich sicher: „Eine Partie, die so verläuft, habe ich noch nicht erlebt. Weder als Spieler noch als Trainer.“ Der Coach des FC Rot-Weiss Koblenz erlebte im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten SV Viktoria Herxheim von der Seitenlinie aus ein Spektakel, auf das er so gerne verzichtet hätte. Seine Mannschaft lag nach 45 Minuten mit 0:3 hinten, glich zum 3:3 aus, um am Ende mit 4:5 zu verlieren. „Wenn du fünf Gegentore kassierst, dann hast du verdient verloren. Wir haben darüber hinaus noch drei, vier hundertprozentige Chancen für den Gegner zugelassen“, nahm er seine Hintermannschaft ins Gebet. „Ich weiß nicht, ob eine Mannschaft von mir schon einmal eine schlechte Abwehrleistung gezeigt hat.“
Nach einer halben Stunde ging es Schlag auf Schlag. Binnen sechs Minuten legten die Gäste ihren 3:0-Vorsprung vor. Marcel Meinzer nach einem Doppelpass mit Christoph Wörzler und einem schließlich abgefälschten Schuss (29.), Robert Cenusa nach Koblenzer Fehl- und anschließendem Steilpass (31.) sowie Wörzlers Billardtor nach einem vorangegangenen Block von Eugene Dennis (35.) sorgten für Entsetzen auf Tribüne und Koblenzer Trainerbank.
Mit besserer Körpersprache und mehr Feuer eröffnete RWK den zweiten Abschnitt, und prompt fielen auch die Tore. Armin Sivic, der Sota Matsuis langen Ball behauptete und im Tor unterbrachte (51.), Matsui nach Doppelpass mit Kapitän Eldin Hadzic (60.) und ein Eigentor von Elias Burkert, entstanden aus einer flachen Hereingabe von Daniel Sanchez (73.), egalisierten das Ergebnis.
Die Gastgeber schienen am Drücker, aber dann agierten sie hinten wieder zu nachlässig. „Die Einstellung war bei vielen Spielern heute nicht gut“, bemängelte Cift. Es fehlte an der Konzentration, sodass man zwei weitere Herxheimer Treffer zuließ. Marcel Meinzer (76.) und Adrian Scherer mit einem Linksschuss ins kurze Eck (80.) stellten auf 3:5. In der Nachspielzeit erzielte Nao Oriyama mit einem verwandelten Foulelfmeter noch den Anschlusstreffer (90.+2) nachdem Sivic zu Fall gebracht worden war. Und Sivic hätte kurz darauf beinahe sogar den Ausgleich markiert. Sein Drehschuss verfehlte das Tor um wenige Zentimeter.

Koblenz:
Grote – Sanchez, Alsela, Dennis (84. Wilki), Matsui – Asani (75. Shehada), Wozny – Azahaf (39. Sivic), Hadzic, Tchadjei (39. Ahmetaj) – Oriyama.

Tore: 0:1 Marcel Meinzer (29.), 0:2 Robert Cenusa (31.), 0:3 Christoph Wörzler (35.), 1:3 Armin Sivic (51.), 2:3 Sota Matsui (60.), 3:3 Elias Burkert (73., Eigentor), 3:4 Marcel Meinzer (76.), 3:5 Adrian Scherer (80.), 4:5 Nao Oriyama (90.+2, Foulelfmeter).