Rot-Weiss gibt die rote Laterne ab

Selbst das Internet-Ergebnisportal fussball.de rechnete am Samstagnachmittag offenbar nicht mehr mit diesem späten Erfolg des FC Rot-Weiss Koblenz. Wer sich dort über die Ergebnisse aus der Fußball-Regionalliga Südwest informierte, bekam zunächst ein 1:1 der „Elf vom Deutschen Eck“ beim FSV Frankfurt serviert. Aber da wurde offenbar die Rechnung ohne das Tor von Christian Stark in der sechsten Minute der Nachspielzeit und somit unmittelbar vor dem Schlusspfiff von Schiedsrichterin Fabienne Michel gemacht. Die Unparteiische aus Mainz entschied in der letzten Aktion der Partie auf Handelfmeter für die Gäste, verursacht durch den Ex-Rot-Weissen Leon Müller. Stark, in dieser Saison von viel Verletzungspech begleitet und erst sieben Minuten zuvor eingewechselt, übernahm Verantwortung und traf zum 2:1-Sieg für sein Team. Das Tor hat zur Folge, dass Koblenz noch eine theoretische Chance auf den Klassenverbleib hat, wenngleich dieser nach wie vor einem Fußballwunder gleich käme.
„Wahnsinn, was die Jungs heute hier rausgehauen haben. Sie waren nach dem Spiel so fertig, dass sie nicht mal richtig jubeln konnten. Taktisch und spielerisch war das einwandfrei, am Ende haben wir das Glück natürlich erzwungen“, sagte Trainer Adrian Alipour über den immerhin dritten Sieg aus den vergangenen vier Ligaspielen.
Beim ersten gefährlichen Frankfurter Abschluss machte RWK direkt Erfahrung mit den Torjägerqualitäten von Cas Peters. Der Niederländer erzielte mit seinem 19. Saisontreffer das 1:0 für den ehemaligen Zweitligisten vom Bornheimer Hang (28.). Duplizität der Ereignisse: Schon im Hinspiel hatte Peters den FSV auf dem Oberwerth in Führung gebracht, aber anders als Ende Oktober beim 3:0-Erfolg der Hessen hatte Rot-Weiss diesmal das bessere Ende auf seiner Seite. In der 67. Minute flankte Marius Köhl und Frankfurts Oluwabori Falaye legte unfreiwillig für Igor Blagojevic vor, der den Ball über die Linie arbeitete. Danach hätte sich die Begegnung in beide Richtungen entwickeln können. Koblenz besaß etliche Chancen, Frankfurt brachte seine Konter nicht zu Ende, was beide Seiten zum Haare raufen animierte. Vielleicht schien der Abstieg für so manchen Rot-Weißen schon besiegelt, aber dann kam in der Nachspielzeit der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Michel und Starks Einschuss zum 2:1-Auswärtssieg.
Frankfurt: Hanin - Awassi, Müller, Knothe - Azaouagh (83. Oubella) - Reutter (83. Hupfauf), Khan Agha (63. Sannomiya), del Vecchio, Weißmann - Falaye (72. Hirst), Peters.
Koblenz: Leonhard - Afamefuna, Altuntas (83. Adewole), Buckesfeld, Zobel - Regäsel - Köhl (88. Stark), Maroudis, Blagojevic (83. Sesay), Lihsek - Töpken.
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Mainz).
Zuschauer: 1187.
Tore: 1:0 Cas Peters (28.), 1:1 Igor Blagojevic (67.), 1:2 Christian Stark (90.+6, Handelfmeter).
Bildtext:
Christian Stark erzielte in der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer für den FC Rot-Weiss Koblenz.